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Ulrike Oeter "Verwachsungen"
Ein Ort im kargen schütteren Gras, seitlich begrenzt von Brennnesseln, struppig, abwehrend, Schutz bietend. Karg blühende Langstieler. Inmitten der fetten satten Wiese ein Unort, den man im eigenen Garten ausrupfen würde. Nur nicht dieses Unkrautgestrüpp.
Ca. 200 Nachtkerzen von Bahndämmen, Brachen und anderen Unorten in Köln und im Bergischen gesammelt und verpflanzt - sorgsam umgesiedelt seit April 2005. Die Pflanze gedeiht im kargsten Sandboden, doch sie mag keine Umsiedlung, sie verfällt in Minuten.
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Wenn sie sich erholt, dann nur mit Verwachsungen, Narben und Spuren. Von Menschenhand geordnet in der freien Anarchie der Wiese bilden die Nachtkerzen ein Mal, ein Zeichen, vereinen sich zu einer Form, die in der Menschheitserinnerung als Stigma eingegraben ist. Die Pflanzenform wird ein Jahr vielleicht diese Form zeigen, dann sich aus samen und verstreuen. Dieses Zeichen wird also nur einen Sommer sichtbar sein. Flüchtig aber im Gedächtnis schlummernd.
 Vita
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